Prison Break – Top Geocache im Stile eines Escape Rooms

Nahe Maulbronn im Kraichgauliegt der klitzekleine Ort Kleinvillars – kaum mehr als ein paar Häuser und ein Gasthaus. Und ein Geocache der Extraklasse, der in nicht einmal einem Jahr 650 Besucher angelockt hat und dabei völlig zurecht schon im ersten Jahr fast 600 Favoritenpunkte erhalten hat. Prison Break, ein Cache, der mit viel Liebe, Einsatz, Geld und Köpfchen erstellt wurde.

Zumeist erfährt man von tollen Geocaches über Gespräche bei Events oder die Suche nach hohen Favoritenzahlen. Wenn ich unterwegs bin, schaue ich aber auch ganz gerne auf GC-Projectund lasse für eine Region die Geocaches mit den höchsten prozentualen Favoriten-Zahlen ausgeben. Das heißt, nicht die absolute Favoritenzahl ist ausschlaggebend, sondern wieviel Prozent der Besucher geben einen Fav-Punkt (solange sie es können). Als ich für diese Region gesucht hatte, war der Geocache gerade mal einen Monat alt und hatte 80 Favoritenpunkte, was 100% aller Besucher entsprach. Ein irrer Wert.

Prison Break ist eine Serie, in der es um einen fälschlich eingesperrten Gefangenen geht, der, um seine Unschuld zu beweisen, ausbricht. Dieser Ausbruch wird in allen Feinheiten beschrieben und bietet viele Kleinigkeiten, die wirklich spannend sind. Der Geocache hält sich in vielen Teilen an die Geschichte, wer die (recht schweren) Rätsel gut lösen will, der sollte sich die Serie vorher ansehen.

Wir stellten uns bei unserem Besuch auf dem nahen Campingplatz ab, der großflächig mit Millionen Dauercampern vom Pool bis zur Pizzeria alles bietet, was Menschen auf einem großen Campingplatz so wollen. Mir persönlich war der Platz einfach zu groß, zu unpersönlich und wenn man dann auch noch eine Parzelle am Einfahrtsweg bekommt, ist ein Autobahnparkplatz angenehmer. Meine persönliche Meinung – vor allem, da es eine ganze Reihe an schöneren Wohnmobilstellplätzen in der Umgebung gibt!  Der Stellplatz in Maulbronnist auch keine Schönheit, dafür kostenlos, mit toller Gastronomie ums Eck und das Kloster ist sowieso ein Highlight.

Ich darf hier nicht zu viel über die fantastischen Rätsel und die Machart des Geocaches schreiben, zu schnell ist gespoilert und die Owner finden das bestimmt nicht witzig. Der Cache beginnt mit einem kleinen Outdoorteil, perfekt um den Hund noch einmal springen zu lassen. Anschließend fährt man zu den nächsten Koordinaten, sucht einen Parkplatz, der die Nachbarn nicht stört und der Indoor-Teil beginnt.

Richtig schwer sind die Rätsel, denn wer die Serie nicht anschaut, hat ein Wissensdefizit. Natürlich hatte ich die Serie nicht angeschaut und schaut ganz schön in die Röhre. Gemeinsam mit meinem Team aus „Wo ist meine Brille“ – Wondrfitz und „Geh weg, du kannst das eh nicht“-Hardtweible begannen wir hochmotiviert unseren Ausflug ins Gefängnis. Es gibt unglaublich viel zu gucken und zu sehen und es ist wirklich wichtig, auch alles anzusehen! Wir durften Dinge auseinander nehmen, unsere Augen prüfen, die Sirene in Gang setzen, ziemlich viel Radio hören und fleißig telefonieren. Und als unser Latein am Ende war, erlöste uns die Fingerfertigkeit unseres Feuerwehrmannes. Puh, wir haben ganz schön geschwitzt.

Toll finde ich, dass zu Beginn und am Ende jeweils ein kleiner Spaziergang auf uns wartete, so konnte das Erlebte noch einmal durchgegangen werden und der Hund bekam eine Belohnung fürs Warten. Wenn man dann noch einem der Owner begegnet und ein nettes Schwätzchen hält, ist das doppelt schön.

Auch ohne viel zu verraten – Prison Break ist ein genialer und toll gemachter Geocache der Spitzenklasse. Absolute Empfehlung. Also schnell mal in den Kalender schauen, es wird nicht mehr viel Platz geben. Bitte schreibt einen anständigen Log, die Owner haben sich wirklich viel Mühe gegeben. Und wer Zeit hat – anschließend ist für eine Einkehrmöglichkeit gesorgt!