Der Berg der Kreuze
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Der Berg der Kreuze in Litauen
Nördlich von Šiauliai besuche ich den bekannten Berg der Kreuze, einen Wallfahrtsort und ein Touristenmagnet bei dem Tausende Kreuze auf einem Hügel gestapelt stehen.
Der Berg der Kreuze
Von Lettland kommend führt mich meine Wohnmobiltour durchs Baltikum tief ins Landesinnere, denn der Berg der Kreuze ist ein fester Punkt auf jeder Baltikumroute. Nachdem ich den Zemaitijos Nationalpark besucht und bei Vainagiai eine tolle Geocaching-Tour beendet habe, komme ich am Nachmittag zum Berg der Kreuze.
Die Geschichte des Berges
Wenn man ernst ist, handelt es sich um einen Hügel und keinen Berg. Dieser war wohl schon im frühen Mittelalter ein Burgberg, doch die Burg ist den Ordensrittern zum Opfer gefallen. Wann das erste Kreuz hier zu sehen war, ist nicht bewiesen. Die Tradition ist aber wohl schon einige hundert Jahre alt.
Die Legenden hinter dem Berg der Kreuze
Eine Geschichte erzählt von einem Kaufmann, der eine kranke Tochter hatte. Im Traum erschien ihm eine Frauengestalt, die ihm befahl, ein Kreuz aufzustellen. Anschließend war seine Tochter wieder gesund.
Eine andere erzählt von einem Fürsten aus Vilnius, der einen langwierigen Prozess führte. Er versprach, sollte er den Prozess gewinnen, würde er ein Kreuz setzen. Er gewann und hielt das Versprechen.
Die wahre Geschichte
Wo die Tradition herkam, ist nicht bewiesen. Klar jedoch, bereits Anfang des 20. Jahrhunderts protestierten die Litauer gegen ihre russischen Besatzer. Zu Ehren ihrer gefallenen Freiheitskämpfer stellten Einheimische ein Kreuz auf dem Hügel auf. Unter Sowjetbesatzung wurde diese Tradition fortgesetzt. Mehrmals kam die russische Armee mit Bulldozern, um die Kreuze zu entfernen. Spätestens eine Nacht später standen wieder Kreuze auf dem Hügel.
Der Berg der Kreuze heute
Spätestens seitdem Papst Johannes Paul II auf dem Feld vor dem Berg eine Messe gelesen hatte und er die Einrichtung eines Klosterns befohlen hatte, ist der Berg weltbekannt und ein Magnet für Menschen aus aller Welt. Viele Gläubige zieht es hierher, aber auch viele Touristen, die einfach mal diesen außergewöhnlichen Ort bestaunen wollen. So wurde hier ein großer (kostenpflichtiger) Parkplatz erstellt (Preise zwischen 90 Cent und 3 €) , auf dem man mit allerhand Zeug eingedeckt wird. Es gibt Kreuze und Kruzifixe aller Art zu kaufen.
Mein Besuch
Ich spaziere durch die Unterführung und laufe auf den Berg zu. Wow, so beeindruckend habe ich ihn mit nicht vorgestellt. Eine lange Reihe an großen, kleinen, riesigen und winzigen Kreuzen zieht sich von links nach rechts. In der Mitte der eigentliche Berg. Obwohl das Wetter mies ist, sind einige Menschen unterwegs.
Je näher ich komme, desto beeindruckter bin ich. Große Kreuze, in mühevoller Handarbeit wurden hier aufgestellt. Mittelgroße Kreuze daran befestigt und dann wieder kleine. Jeder Platz ist ausgenutzt und es müssen viele Tausend Kreuze sein. Zählungen wurden übrigens bei 50.000 Stück aufgegeben.
Der Höhepunkt
Der Ort und seine Geschichte beeindruckt mich viel mehr als ich gedacht hatte. Eine beachtenswerte Stimmung umgibt diesen Ort. Langsam klettere ich auf kleinen Pfaden höher, wo gleich mehrere weiße Marienstatuen stehen. Und hier verändert sich die Stimmung des Ortes radikal. Aus einem Lautsprecher kommt liturgisches Gebrabbel in übler Qualität und die Kreuze stapeln sich nicht mehr, sie sind lieblos aufeinander geworfen. Figuren mit abgeschlagenen Köpfen liegen neben lieblos hingeworfenen Rosenkränzen, Statuetten, Holzkreuzen. Hauptsache ganz weit oben. Der Berg der Kreuze wandelt sich in meinem Empfinden von einem beeindruckenden Ort zum kitschigen und lieblosen Chaos. Schade!
Weiterfahrt
Ich spaziere wieder zurück. Reichlich desillusioniert. Aber eigentlich war es ja klar, so ein Touristenmagnet kann kein mystischer Ort sein. Ich drehe mich noch einmal um. Und da ist es wieder, das Gefühl! Doch, es kann ein mystischer Ort sein!
Meine Wohnmobiltour durchs Baltikum führt mich nun zurück an die Ostsee und direkt auf die kurische Nehrung. Anschließend verlasse ich die Ostsee und fahre nach Kaunas.
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Ein paar Tipps für Reiseführer
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Galerie
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Interaktive Karte des Baltikums
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