Auf den Spuren der Altgläubigen in Lettland
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Auf den Spuren der Altgläubigen in Lettland
Im Osten Lettlands besuche ich Slutiski, ein Dorf und Freilichtmuseum der Altgläubigen, besuche die Basilika von Aglona und treffe überraschend noch einmal auf die Altgläubigen.
Auf den Spuren der Altgläubigen in Lettland
Ich bin auf meiner Wohnmobiltour durchs Baltikum im tiefen Osten von Lettlandangekommen. Nach einem Besuch bei der Dünaburg mache ich mich heute auf die Spurensuche nach einer besonderen Volks- und Religionsgruppe im Baltikum– den Altgläubigen.
Die Herkunft der Altgläubigen
1652 reformierte der Patriarchat Nikon die Texte und Riten der russisch-orthodoxen Kirche. Die Altgläubigen lehnten diese Veränderungen ab, dabei gab es verschiedene Gruppen und Formen der Ablehnung. Ab 1667 wurden sie mit einem Kirchenbann belegt und im Anschluss verfolgt und hingerichtet. Viele flohen ins Ausland oder in abgelegene Ecken des russischen Reiches, so zum Beispiel ins Baltikum. In Estland und Lettland fanden große Gemeinden der Altgläubigen eine neue Heimat.
Das Dorf Slutiski
Seit dem 18. Jahrhundert befindet sich ein kleines Dorf direkt an der Daugava. Slutiski ist noch heute bewohnt, ein großer Hof ist zum Freilichtmuseum geworden. Die Häuser erinnern mich an kanadische Blockhäuser und sehen anders aus, wie die anderen Holzhäuser in Litauen und Lettland. Die obligatorischen Webstube ist genauso zu besichtigen, wie der kleine Fuhrpark und das Wohn- und Schlafzimmer des Hauses.
Das Freilichtmuseum der Altgläubigen
Ich erreiche das Dorf auf gut ausgeschilderten Wegen. Ein großer – für lettische Verhältnisse riesiger – Parkplatz erwartet mich außerhalb des Dorfes. Außer einem Wohnmobil aus Berlin steht noch ein Bus auf dem Platz und der Busfahrer schaut gelangweilt umher.
Doch wie geht es weiter? Eine große Infowand von Visit-Latvia verspricht ein tolles Freilichtmuseum und einen Wanderweg. Doch wo ist beides? Kein Wegweiser, keine Information, nichts. Also spaziere ich der Straße weiter, die nur für Anlieger erlaubt ist. Und tatsächlich, nach 10 Minuten erreiche ich das Dorf. Was ich bis zum Ende nicht finde, ist der Wanderweg.
Parkplatz-Koordinaten N 55.917028°, E 26.893450°
Ca. 600m der Straße folgen zum Museum bei: N 55.913288°, E 26.884914°
Hinein in die gute Stube der Altgläubigen
In Museum schnattert eine große Frauengruppe umher und die Chefin ist überfordert. So spaziere ich einmal in die gute Stube des ersten Hauses. Es sieht gemütlich aus, ein großer Kachelofen mit Bett darauf sorgt für Wärme. Einige Kochgeräte stehen herum und eine Nähmaschine. Alles ist in Holz gehalten. Nebenan gackern ein paar Hühner und der Brunnen ist tatsächlich noch in Betrieb!
Die Basilika von Aglona
Eine halbe Stunde fahrt von Slutiski erreiche ich die Basilika von Aglona. Eine große, weiße Kirche eigentlich so im Gar-Nichts. Ein paar Häuser stehen in der Nähe, aber ein richtiger Ort ist hier nicht. 1698 lies der Bischof von Livonien hier eine Holzkirche bauen, ganz nah an einer angeblich heilende Quelle. Nach einem Brand wurde 1800 die neue Kirche eingeweiht. Sie trägt den Titel eines internationalen Heiligtums, von denen es weltweit nur 8 gibt. Jährlich gibt es mehrere Wallfahrten, zu denen bis zu 100000 Menschen zur Kathedrale kommen.
Heute war deutlich weniger los, nur eine Handvoll Menschen tummeln sich auf dem riesigen Kirchenareal.
Die Kirche von Berzgale
Nicht weit von der heiligsten Kirche Lettlands (das habe ich jetzt mal so gesagt) ist eine der ältesten zu finden. Die Kirche von Berzgale ist zumindest eine der ältesten Holzkirchen Lettlands und steht im neckischen Grau-Blau auf einem Hügel. Wie üblich ist der Glockenturm etwas nebenan. Ich finde einen Weg in den Kirchgarten und genieße die schlichte und schöne Kirche – mehr mein Geschmack.
Der Kreis schließt sich – der Friedhof der Altgläubigen
Es gibt Tage, da passt alles zusammen. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz visiere ich eine Straße an, die zu einem See führt. Straße ist übertrieben, es ist ein Feldweg voller Schlaglöcher. Auf der Karte erkenne ich, dass am Ende der Straße ein Friedhof liegt und ich steige kurz davor aus dem Auto. Durch die Bäume erkenne ich eine kleine Holzkirche und als ich davor stehe, erkenne ich, dass es sich um eine Kirche und einen Friedhof der Altgäubigen handelt. Viele der typischen Kreuze stehen und auf den Grabsteinen sind Inschriften in Kyrillisch und lateinischer Schrift zu finden. Die ältesten um die 100 Jahre alt, die jüngsten recht frisch. Auf einem Grabstein ist ein junger Mann samt seinem Mercedes abgebildet. Die Kirche von Krupeniskis ist eine Pfarrkirche von 1908. Sie ist unverschlossen und ich schaue in den schlichten Raum. Eine besondere Stimmung umgibt den ganzen Platz und die Kirche. Wow!
Weiterfahrt
Ich finde am Abend dann noch einen schönen Platz direkt am See und blicke der Sonne beim Untergehen zu. Ein interessanter Tag mit vielen beeindruckenden Erlebnissen.
Meine Wohnmobiltour durchs Baltikumwird mich weiter nach Norden führen. Morgen geht es zum Stone Trail mit einigen Findlingen, die sich in den Geschichten der alten Balten wiederfinden und dann zu einem traumhaften kleinen Wanderweg durch das Moor.
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