Die Stabkirche Wang

Nach zwei Tagen im Riesengebirge auf unserer Wohnmobil Tour durch Polen voller Wanderabenteuer zum Zackelfall und Kochelfall sowie einem gemütlichen Bummel durch das hübsche Städtchen, zog es uns heute weiter in Richtung Osten. Unser nächstes Ziel: die berühmte Stabkirche Wang.

Die Stabkirche Wang, ein Meisterwerk norwegischer Holzbaukunst, ist ein faszinierendes Relikt aus dem Mittelalter. Ursprünglich im 12. Jahrhundert in Norwegen errichtet, wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts abgebaut und nach Polen überführt. Heute steht sie als eindrucksvolles Zeugnis der Vergangenheit im malerischen Karpacz.

Stabkirchen sind für ihre charakteristische Bauweise bekannt. Statt Nägeln oder Schrauben wurden die einzelnen Holzbalken kunstvoll ineinandergefügt und mit Holznägeln verbunden. Diese Konstruktion verleiht den Kirchen eine besondere Leichtigkeit und Eleganz. Die reich verzierten Schnitzereien und die steil aufragenden Dächer sind weitere Merkmale dieser einzigartigen Bauwerke.

Bei unserer Ankunft in Karpacz gestaltete sich die Parkplatzsuche etwas schwierig. Die Parkplätze in der Nähe der Stabkirche waren überwiegend privat und recht teuer. Nach einer kurzen Fahrt fanden wir schließlich einen Parkplatz, allerdings für stolze 8-10 Euro. Wesentlich billiger geht es nur, wenn man deutlich weiterlaufen will.

Von unserem Parkplatz aus führte uns ein schmaler Waldweg zur Stabkirche. Schon von weitem war ihre markante Silhouette zu erkennen. Die Kirche ist zwar relativ klein, aber dennoch beeindruckend. Das Innere ist dunkel und geheimnisvoll, und der Geruch von altem Holz liegt in der Luft.

Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten, erkundeten wir zunächst das Außengelände. Anschließend nahmen wir an einer geführten Tour durch das Innere teil. Die Führung war etwas… eigenwillig. Ein sichtlich launischer Angestellter ließ ein Tonband mit historischen Informationen abspielen, während die Besucher brav auf ihren Plätzen sitzen mussten. Zwischendurch kam er herein, deutete mit einem Stab auf verschiedene Details und verschwand wieder.

Nach der Führung hatten wir noch etwas Zeit, die Stabkirche Wang auf eigene Faust zu erkunden. Danach machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Wohnmobil.

Unsere Wohnmobil-Tour durch Polen geht weiter. Als nächstes steht die Friedenskirche in Świdnica auf dem Programm, ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe. Anschließend wollen wir in Richtung Silbermine und dem Sender Gleiwitz bei Kattowitz fahren und eine Wanderung in die Steinerne Stadt unternehmen.