Ein Spaziergang in die Vergangenheit: Nieznajowa
€4 per person

Die Tür nach Nieznajowa
Ein Spaziergang in die Vergangenheit: Nieznajowa
Wir wandern im Magura Nationalpark durch ein herrliches und einsames Flusstal zu dem ehemaligen Dorf Nieznajowa, Schauplatz von Vertreibung und einer traurigen Geschichte.

Einsame Natur
Ein Spaziergang in die Vergangenheit: Nieznajowa
Unsere
Wohnmobilreise durch Polen führt uns immer wieder an faszinierende Orte. Vom
Riesengebirge und der
Silberbergmine Tarnowska Góra ging es nun in die
Niederen Beskiden, wo wir bereits zahlreiche
Holzkirchen und
Soldatenfriedhöfe besucht hatten. Nach einem Besuch im
Nationalparkzentrum und einer Wanderung zu einem Aussichtsturm stand nun ein ganz besonderes Ziel auf unserem Programm: das ehemalige Dorf Nieznajowa.








Einsame Forststraße durchs Tal
Ein einsames Tal
Wir fuhren durch ein idyllisches Tal, umgeben von bewaldeten Hügeln. Die Stille war überwältigend, nur das Rauschen eines kleinen Baches unterbrach gelegentlich die Ruhe. Es war leicht vorstellbar, dass in dieser abgelegenen Gegend einst Wölfe und Bären ihr Unwesen trieben. An einem kleinen Parkplatz ließen wir unser Wohnmobil stehen und machten uns auf den Weg. Ein Schild wies darauf hin, dass Hunde auf dem Wanderweg nicht erlaubt waren, weshalb ich meinen treuen Begleiter Maxi leider im Wohnmobil zurückließ.

Erste Infotafel
Die verlassenen Felder von Nieznajowa
Nach einer kurzen Wanderung öffnete sich vor mir ein weites Tal. Verlassene Felder, ein paar verstreute Bäume und ein kleiner Fluss prägten das Bild. Die Ruhe war so tief, dass ich jedes Rascheln eines Blattes hören konnte. Eine alte, rustikale Hütte lud zum Verweilen ein, doch ich wollte weiter. Mit jedem Schritt tauchte ich tiefer in die Geschichte dieses Ortes ein.

Die Tür nach Nieznajowa
Spuren der Vergangenheit
Bald stieß ich auf das erste von vielen Kreuzen. Die ersten Zeichen von Nieznajowa. Es stammte aus dem 19. Jahrhundert und erinnerte an eine Zeit, als das Tal von Leben pulsierte. etwas weiter, entdeckte ich eine einsam stehende Tür. Heute das Symbol für ehemalige Dörfer, deren Bewohner eins in der Aktion Weichsel vertrieben wurden. Auch hier ist es ein Symbol dafür: Hier stand einst das Dorf Nieznajowa.
Auf einer Informationstafel las ich die traurige Geschichte des Dorfes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bewohner vertrieben und das Dorf verfiel. Heute sind nur noch wenige Spuren der ehemaligen Besiedlung zu finden: alte Apfelbäume und verwitterte Kreuze. Nur wenn man ganz genau hinschaut, kann man erahnen, wo einst Häuser und Kirchen standen.

Gespickt mit Informationen
die Aktion Weichsel
Die Aktion Weichsel (polnisch: Akcja Wisła) war eine der dunkelsten Kapiteln der polnischen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen April und Juli 1947 wurden etwa 140.000 Menschen, hauptsächlich Ukrainer, Lemken und Bojken, aus ihren angestammten Siedlungsgebieten im Südosten Polens gewaltsam in die westlichen Gebiete des Landes umgesiedelt.
Nachdenkliche Rückkehr
Nachdenklich machte ich mich auf den Rückweg. Die Natur hatte sich das Land zurückerobert und die Spuren der menschlichen Besiedlung fast vollständig verwischt. Nur die Kreuze und die alten Bäume erinnerten noch an die Menschen, die einst hier lebten.
Am Parkplatz erwartete mich bereits ein Ranger. Er forderte eine Gebühr für die Wanderung und ich nutzte die Gelegenheit, um ihn auf die fehlende Information über das Hunde-Verbot auf der Website hinzuweisen. Allerdings machte der Mann mir verständlich, dass er mich nicht verstehen würde. Wobei ich das Gefühl hatte, er wollte mich nur nicht verstehen!

Noch einmal am Fluss
Weiter geht die Reise
Trotz dieses kleinen Missverständnisses ließ der Besuch in Nieznajowa einen tiefen Eindruck bei mir. Die Stille, die Schönheit der Natur und die Geschichte dieses Ortes werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Nun ging unsere Reise weiter in den
Bieszczady Nationalpark, wo uns neue Abenteuer erwarteten. Wir wollen durch einen
Flusstal laufen, wir wollen
eine Fahrt durch das Vorland des Nationalparks und die Landschaft machen, wir wollen den
großen See kennen lernen und die wunderbare Ruhe des Landes genießen.




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