Lauenstein und die Legenden des Frankenwalds
€4.5 per person

Burg Lauenstein
🏰 Lauenstein und die Legenden des Frankenwalds –
Wanderlust zwischen Rehblick, Burgruine und alten Schachteln
Wandern rund um Lauenstein im Frankenwald: Tipps zur Burg Lauenstein, märchenhaften Pfaden und einer unvergesslichen Tour mit Hund.

Erster Blick auf die Burg
🏰 Lauenstein und die Legenden des Frankenwalds –
Wanderlust zwischen Rehblick, Burgruine und alten Schachteln
Unsere letzten Wohnmobiltouren lesen sich inzwischen wie eine Mischung aus Reisetagebuch, Märchenbuch und Kräuterwanderführer: Von der duftenden Provence, wo Lavendel und Pastis um die Wette duften, über das kleine große Luxemburg, das uns mit Geschichte, Industriecharme und Nationalstolz überraschte, bis hin ins liebevolle Weserbergland mit seinen sanften Hügeln und Wanderpfaden wie aus einem Kinderbuch. Doch heute? Heute beginnt unsere Tour de East. Und wir starten sie genau dort, wo es noch Geschichten zu erzählen gibt: In Lauenstein, einem verwunschenen Ort am Rand des Frankenwalds – wo Märchenfiguren am Wegesrand sitzen, Rehe plötzlich aus dem Wald treten und eine Burg mit Geheimgang darauf wartet, entdeckt zu werden.

Wanderwege
🌳 Wanderwunderland Lauenstein – ein Wegenetz wie aus dem Bilderbuch
Lauenstein ist kein Ort, an dem man einfach „mal eben“ spazieren geht. Wer hier losläuft, hat Auswahl: Der Wetzsteinmacherweg, benannt nach einem alten Handwerk, führt in einem Rundkurs durch schattige Wälder und vorbei an Relikten vergangener Zeiten. Der Märchenpfad richtet sich mit liebevoll geschnitzten Figuren an große und kleine Kinder, der Schieferpfad informiert über die Geologie der Region und das Grüne Band – einst tödlicher Grenzstreifen – verbindet Natur und Geschichte in einzigartiger Weise. Und weil uns die Auswahl zu langweilig war, haben Maxi und ich einfach alles kombiniert – ein bisschen Frankenwald-Wanderbaukasten, ganz nach unserem Geschmack. Die Wege sind wunderbar ausgeschildert, gepflegt und abwechslungsreich – mal breite Forstwege, mal wurzelige Waldpfade, dann wieder luftige Höhenrücken mit Fernblick. Jeder Abschnitt hat seinen eigenen Charakter, und genau das macht das Wandern hier so reizvoll.

Wandern im Frankenwald
🐾 Allein unterwegs – nur wir, die Bäume und das Märchen vom leeren Parkplatz
Der große Wanderparkplatz von Lauenstein liegt friedlich in der Morgensonne, leer und still. Kein Auto weit und breit – obwohl es Sommer ist, obwohl es schon nach neun ist, obwohl es hier so unfassbar schön ist. Maxi schaut mich an, als hätte er das Ganze extra organisiert. Wir starten am Dachsbach, folgen dem Wetzsteinmacherweg, der uns gleich ordentlich bergauf schickt. Nach wenigen Minuten bin ich gut durchgelüftet, Maxi hingegen tänzelt federleicht voraus, schnüffelt an Wurzeln, grinst mir zu. Immer wieder erspähen wir bunte Tafeln mit Märchenmotiven – die perfekte Ausrede für Pausen, bei denen ich den Puls wieder in den zivilisierten Bereich bringe. Besonders schön: Zwischen den Schildern stehen Bänke, kleine Rastplätze oder einfach umgestürzte Bäume, die zu einer Pause einladen. Die Sonne bricht durch das Blätterdach, und für einen Moment ist alles ruhig – nur das leise Plätschern des Bachs und Maxis trappelnde Pfoten. Ich habe das Gefühl, dass selbst der Wald noch schläft und erst langsam zu sich kommt.

Entspannte Abschnitte
🌲 Der Frankenwald – licht, leise und voller Leben
Oben angekommen, treffen wir auf den Schieferpfad, der sich in einem weiten Bogen über eine Anhöhe zieht. Was man hier sieht, ist ein Wald im Wandel: Der Frankenwald hat unter Trockenheit, Käfern und Sturm gelitten – und trotzdem ist er nicht tot. Im Gegenteil. Überall sprießt junges Leben: zarte Buchen, flirrende Gräser, Vogelstimmen von allen Seiten. Und dann sehe ich ihn – einen Schwalbenschwanz! Majestätisch, bunt, ein kleines Wunder im Flug. Maxi bleibt stehen, sieht ihm nach und niest. Ich nenne das Zustimmung. Die weiten Flächen bieten einen offenen Himmel – selten für deutsche Wälder. Man sieht weit, bis zum nächsten Hang, zu den sanften Hügeln, die sich wie Wellen durch den Wald ziehen. Und mittendrin: Maxi, der in jeder Pfütze ein kleines Paradies sieht und mir damit zeigt, dass auch kaputte Wälder Schönheit haben. Überall summt und krabbelt es, die Blumen haben sich die leeren Lichtungen zurückerobert – eine Landschaft, die sich neu erfindet.

Maxi und ich in Lauenstein
🦌 Rehsichtung, Maxi-Kommentar inklusive
Kurz vor der Straße, die zur Thüringer Warte führt, bleiben wir wie angewurzelt stehen. Ein Reh, keine zehn Meter entfernt, steht still zwischen den Bäumen, wie aus dem Nichts. Maxi erstarrt, die Ohren gespitzt, aber – und das hat mich fast gerührt – er bleibt ruhig. Kein Ziehen, kein Bellen. Nur ein respektvoller Blick. Als das Reh lautlos verschwindet, sieht Maxi mich an, als wolle er sagen: „Hast du das gesehen, Chef? Ein echter Waldbewohner!“ Ja, mein Guter. Ein echter Magic Moment. Danach trotten wir beide schweigend weiter – ich, weil ich staune, Maxi, weil er überlegt, wie viele Rehe er wohl noch an diesem Tag entdecken wird. Die Szene hallt nach, bleibt in mir, wie ein kleines Geschenk am Wegesrand. Und Maxi? Der bleibt den Rest des Tages besonders wachsam.

Lauenstein-Panorama
🪑 Der Aussichtspunkt zur Burg Lauenstein – mit Geistergeschichte
Der Weg führt uns zur Thüringer Warte, einem herrlichen Aussichtspunkt mit gleich mehreren Liegebänken. Hier verweilen wir, genießen die Sicht auf die sanften Hügel des Frankenwalds – und natürlich auf die Burg Lauenstein, die sich majestätisch aus dem Grün erhebt. Eine Infotafel erzählt die Geschichte der Weißen Frau, die hier oben spuken soll. Eine betrogene Edeldame? Eine verschwundene Köchin? Die Legenden sind zahlreich. Maxi allerdings interessiert sich mehr für ein Keksstückchen, das ich aus Versehen fallen ließ – der Spuk ist ihm herzlich egal.

Die Thüringer Warte
🗼 Die Thüringer Warte – Höhenluft für Schwindelfreie
Ein kurzer, aber steiler Straßenabschnitt bringt uns zum kleinen Parkplatz unterhalb der Thüringer Warte. Von hier geht’s ein paar Meter zu Fuß zum Aussichtsturm – und wir haben ihn, wie so ziemlich alles heute, für uns allein. Der Turm aus Metall und Wellblech wirkt auf den ersten Blick eher funktional als schön, aber oben wartet ein herrlicher Blick über den Frankenwald, bis hinein ins Thüringer Schiefergebirge. Da mir bei der Konstruktion etwas mulmig wird, schicke ich die Drohne hoch – Maxi wartet unten, als hätte er gewusst, dass ich kneife.
🧚 Das Grab der Köchin & märchenhafte Rückkehr
Wir steigen ab in Richtung Märchenpfad und kommen am geheimnisvollen Grab der Köchin vorbei. Der Sage nach wurde sie fälschlich des Kindsmords beschuldigt, vom hasserfüllten Ritter der Lauenburg verurteilt und hingerichtet. Heute erinnert ein schlichtes Grabkreuz an sie – ein Ort der Stille, der zum Nachdenken einlädt. Danach wird’s wieder heiter: Maxi entdeckt einen kleinen Fischteich, nimmt ein schnelles Bad und säuft sich glücklich an der kühlen Quelle. Links und rechts des Weges tauchen wieder die kleinen Märchenfiguren auf – liebevoll geschnitzt, mit wettergegerbten Gesichtern und spitzbübischem Lächeln.

Willkommen auf Burg Lauenstein
🏰 Burgbesuch mit Hindernissen – und einer Exklusivführung
Wieder am Wohnmobil angekommen, streckt sich Maxi zufrieden auf die Matte, während ich zur Burg Lauenstein aufbreche. Der Zugang ist momentan wegen Bauarbeiten etwas umständlich – gut ausgeschildert, aber mit Umleitung. Oben angekommen, öffnet sich ein weiter Innenhof. Die Burg kann nur mit Führung besichtigt werden – und ich komme leider zehn Minuten zu spät. Aber: Als die 40 Minuten um sind, ist außer mir niemand gekommen. Und so startet meine 45-minütige Privatführung – für 4,50 €! Wir spazieren durch herrlich erhaltene Räume, voller Möbel aus verschiedenen Jahrhunderten. In einem Raum wird mir ein Geheimgang gezeigt – eine alte Wendeltreppe, die einst ins Tal führte. Leider heute verschlossen, aber die Vorstellung allein lässt das Kopfkino anspringen.
Ein neugieriger Holländer stößt noch zu uns, fragt viel, lacht laut – die Führung bekommt plötzlich etwas von einer Klassenfahrt für Erwachsene. Wir erfahren, warum alte Schachteln so heißen (Spoiler: Brauthauben in Brautschachteln, die niemals benutzt wurden!), was ein Schuldenbrett war (Schiefer, Kreide, zwei Seiten – und wer „innen“ stand, war tief in der Kreide) und sehen sogar Schlösser, die betrunken geöffnet werden konnten – echte Raritäten. Die Führerin erzählt lebendig, herzlich, mit Augenzwinkern. Und ich denke: So soll Geschichte sein.

Wunderbare Gemächer
🏰 Burg Lauenstein – ein geschichtlicher Überblick
Die Burg Lauenstein wurde vermutlich um das Jahr 1150 erbaut – zunächst als romanische Höhenburg zur Sicherung des Thüringer Raums gegen das benachbarte Bayern. Im Laufe der Jahrhunderte ging sie durch viele Hände: vom Geschlecht derer von Lauenstein über die Vögte von Gera bis hin zu verschiedenen Fürstenhäusern. Besonders im 16. Jahrhundert wurde die Burg aufwendig ausgebaut, erhielt repräsentative Wohnbauten und neue Verteidigungsanlagen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie schwer beschädigt, danach verfiel sie nach und nach. Erst im 20. Jahrhundert kam neuer Schwung in die Ruine: Ein Apotheker namens Hermann Messmer kaufte die Burg, restaurierte sie liebevoll und richtete dort sogar ein Hotel ein. Die Innenräume wurden mit Möbeln aus verschiedenen Epochen ausgestattet, viele davon aus eigenen Sammlungen oder regionalen Antiquitätenmärkten. Heute ist die Burg ein kulturelles Kleinod, das Geschichte, Architektur und Herzblut vereint.

Burgkapelle
🍂 Fazit mit Fellnase, Fernsicht und viel Gefühl
Zurück auf dem Parkplatz sitze ich mit Maxi auf unserer kleinen Lieblingsbank – die Sonne wärmt noch, ein leichter Wind geht, und beide sind wir angenehm müde. Lauenstein hat uns verzaubert – mit seiner unglaublichen Vielfalt an Wanderwegen, den märchenhaften Details am Wegrand, den weiten Ausblicken über den Frankenwald und natürlich der großartigen Burg. Die Mischung aus Natur, Geschichte und kleinen Überraschungen macht diese Tour zu einem echten Highlight.
Was uns besonders gefallen hat:
- Der leere Parkplatz am Morgen – himmlische Ruhe
- Der abwechslungsreiche Rundweg mit Weitblicken und Waldstücken
- Die Begegnung mit dem Reh – ein echtes Naturerlebnis
- Die Burgführung, humorvoll, spannend, voller Charme
- Die Schmetterlinge und Blumen, besonders der Schwalbenschwanz
- Und natürlich: Maxis persönlicher Teichmoment 💦
Was man wissen sollte:
Die Tour ist mit knapp 8 km und 350 Höhenmetern nicht ohne – aber gut zu schaffen, wenn man Zeit mitbringt. Es gibt mehrere Varianten, wer es kürzer mag, kann z. B. nur den Märchenpfad laufen oder vom Parkplatz direkt zur Warte aufsteigen. Einkehrmöglichkeiten direkt am Weg gab es auf unserer Route keine, aber im Ort Lauenstein gibt es ein Café sowie ein Wirtshaus.
Und Maxi? Der hat sich die ganze Zeit über pudelwohl gefühlt – neue Gerüche, spannende Wege, weiches Gras und immer wieder Wasser. Sein Fazit: „Mehr davon, Chef!“
🚌 Ausblick: Der Frankenwald wartet
Unsere Tour durch den Frankenwald geht jetzt erst richtig los. Als Nächstes wollen wir das Infozentrum in Steinbach am Wald besuchen – ein guter Einstieg in die Geschichte und Geografie der Region. Danach wartet eine Nacht auf dem Stellplatz beim Altvaterturm, von dem man bei gutem Wetter bis ins Fichtelgebirge schauen kann. Auch die Ködeltalsperre, die größte Talsperre des Frankenwalds, steht auf dem Programm – ein technisches Denkmal und landschaftliches Kleinod. In Bad Steben gönnen wir uns vielleicht einen kleinen Thermenbesuch, bevor uns die nächste Wanderung ins Höllental führt – mit Schluchten, Eisenbahnbrücken und wilder Natur.
Der Osten ruft – und wir antworten mit offenen Wanderschuhen und einem wedelnden Schwanz.
Galerie
Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!
Die Tour auf Komoot
Download GPX der Tour

Die GPX ist aus technischen Gründen als ZIP gepackt.
Interaktive Karte von Luxemburg
Bleib uns verbunden!
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.
Destination


🧚 Das Grab der Köchin & märchenhafte Rückkehr

























