Wolfegg entdecken: Ein Wochenende im Allgäus

Unsere Reise mit dem treuen Wohnmobil „Günther“ und meinem Fellfreund Maxi durchs Allgäu neigt sich dem Ende zu, doch ein ganz besonderes Wochenende in Wolfegg liegt noch vor uns. Nach einem stimmungsvollen Weihnachtswochenende in Bonlanden und einem lustigen Wohnmobil-Wochenende mit Freunden am Illerdurchbruch, war ich gespannt, was Wolfegg zu bieten hat.

Nach einer beruflichen Verpflichtung in der Nähe beschlossen Maxi und ich kurzerhand, das fantastische Wetter für ein Wochenende im Allgäu zu nutzen. Günther war perfekt vorbereitet: vollgepackt mit Leckereien, genügend Gas für kuschelige Wärme und natürlich Maxis kritisch beäugte Ration an Hundefutter. So starteten wir Richtung Wolfegg, einem kleinen heilklimatischen Ort an der Grenze zwischen Allgäu und Oberschwaben. Wolfegg, ein Ort mit Geschichte und Charme.

Unser erster Stopp in Wolfegg war die Loretokapelle. Erhaben thront sie auf einem Hügel südlich des Ortes und bietet einen wunderschönen Blick über die ganze Umgebung von Wolfegg. Die Kapelle wurde 1668 von Graf Maximilian Franz von Waldburg-Wolfegg als Nachbildung der Casa Santa in Loreto (Italien) erbaut. Im Inneren befindet sich eine Kopie des Gnadenbildes von Loreto, eine „Schwarze Madonna“. Eine weitere Besonderheit: Hier ist das Herz eines Mitglieds der Adelsfamilie Waldburg-Wolfegg bestattet. Die Loretokapelle in Wolfegg ist ein Ort der Ruhe und Besinnung.

Nach dem Besuch der Loretokapelle parkten wir Günther am neuen Rathaus und erkundeten Wolfegg zu Fuß. Unser Weg führte uns zur Orangerie, dem imposanten Schloss Wolfegg und der prunkvoll ausgestatteten Stiftskirche St. Katharina. Der Marktplatz mit seinem kleinen See und den malerischen Häusern lud zum Verweilen ein. Wolfegg, dessen Geschichte eng mit dem Adelsgeschlecht derer von Waldburg-Wolfegg verbunden ist, besticht durch sein historisches Flair. Das Schloss Wolfegg, dessen Ursprünge im 13. Jahrhundert liegen, ist ein Wahrzeichen von Wolfegg.

Ein Besuch der Museen stand ebenfalls auf unserem Plan. Leider waren sowohl das oberschwäbische Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben als auch das AutoMuseum an diesem Tag geschlossen. Vom AutoMuseum Wolfegg, das normalerweise über 200 Fahrzeuge beherbergt, konnten wir nur einen kurzen Blick von außen erhaschen. Das Bauernhausmuseum Wolfegg ermöglichte uns jedoch einen gemütlichen Spaziergang über das weitläufige Gelände. Wir bestaunten die liebevoll restaurierten Bauernhäuser und erfuhren viel über das frühere Leben auf dem Land.

Ein weiteres Highlight unseres Wolfegg-Wochenendes war der kleine Tuffsteinwasserfall in der Nähe. Ein gemütlicher Spaziergang führte uns zu diesem beeindruckenden Naturschauspiel. Die verschiedenen Wasserläufe und die imposanten Tuffsteinformationen begeisterten uns. Der Spaziergang entlang der Wolfegger Ach durch das ruhige Waldgebiet war Balsam für die Seele. Wolfegg und seine Umgebung sind wahre Naturschönheiten.

Ein absolutes Muss in der Region Wolfegg ist der Aussichtspunkt Süh. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick: Auf der einen Seite erheben sich die Alpen, auf der anderen Seite erstreckt sich die Schwäbische Alb. Die Süh liegt auf einem ehemaligen Drumlin und beherbergt einen beeindruckenden Findling – ein geologisches Zeugnis der Eiszeit. Wolfegg aus der Vogelperspektive.

Die Fünf-Seen-Wanderung bei Bad Wurzach ist eine etwa 8 Kilometer lange, abwechslungsreiche Rundtour durch eine idyllische Seenlandschaft mit Wäldern und Moorgebieten, ideal für einen entspannten Tagesausflug. Die Strecke ist als Wanderweg Nr. 13 gut ausgeschildert und startet sowie endet in Eintürnenberg. Sie führt an fünf Seen vorbei, die jeweils ihren eigenen Reiz haben: der Brunnerweiher mit Bademöglichkeit, der ruhige Holzmühleweiher im Wald, der langgestreckte Langwuhrweiher, der naturbelassene Hasenweiher und ein teichartiges Gewässer im Wurzacher Ried, dem größten intakten Moorgebiet Süddeutschlands. Die Wanderung ist mit ihrem leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad und der Gehzeit von ca. 2-3 Stunden gut für Familien mit Kindern, Naturfreunde und Erholungssuchende geeignet. Festes Schuhwerk, eventuell Badekleidung im Sommer sowie Getränke und Verpflegung sollten nicht fehlen. Die Tour bietet eine gelungene Mischung aus Bewegung, Naturerlebnissen und Entspannung in einer reizvollen Landschaft. Mehr Informationen zu dieser Wanderung, findest du hier…

Die Suche nach einem geeigneten Stellplatz in Wolfegg gestaltete sich etwas schwierig. Der offizielle Stellplatz im Ort war aufgrund einer Fasnachtsveranstaltung belegt. Dieser liegt unterhalb der Loretokapelle in einem kleinen Wäldchen, allerdings direkt an einer befahrenen Straße. Er bietet Strom, Wasser und Entsorgung und kostet aktuell sieben Euro. Glücklicherweise fanden wir eine ruhige Alternative beim Samhof. Hier können zwei bis maximal drei Wohnmobile übernachten. Der Stellplatz bietet einen herrlichen Blick auf Wolfegg und das Schloss. Zudem gibt es einen Bioladen mit frischen Produkten und Brötchen.

Wolfegg hat uns trotz einiger kleiner Schwierigkeiten – geschlossene Parkplätze, ein belegter Stellplatz und geschlossene Museen – mit seinem Charme überzeugt. Die Highlights waren definitiv die Loretokapelle, die Wanderungen in der schönen Natur, der Tuffsteinwasserfall und der tolle Ausblick von der Süh. Der alternative Stellplatz beim Samhof war ein echter Glücksgriff. So konnten Maxi und ich die zwei Tage in Wolfegg voll genießen und zufrieden in den Arbeitsalltag zurückkehren. Wolfegg ist ein Ort mit vielen Facetten.

Unsere Reise mit Günther und Maxi geht weiter. Wir freuen uns auf neue Entdeckungen und unvergessliche Momente. Die nächsten Ziele sind Touren über die Schwäbische Alb, eine Reise nach Slowenien und ein Abstecher nach Luxemburg.