Kleine Chiemsee-Wanderung in Übersee

Eigentlich sind Maxi, Wohnmobil Günther und ich auf dem Weg nach Slowenien, doch der Wetterbericht ist derart schlecht, dass wir in Oberbayern bleiben. Wir wollen eine kleine Tour am Chiemsee machen, dem größten See von Bayern, und suchen uns in der Nähe des Städtchens Übersee einen großen Parkplatz, auf dem wir für wenig Geld eine Weile stehen dürfen. Wir sind nahe des Strandbades Feldwies und wollen hier eine kleine Tour entlang der Strände des Chiemsees beginnen.

Wir beginnen unsere Tour und Maxi ist schnell an der Leine und schon laufen wir los. Ein paar Infotafeln erklären uns die Wanderwege rund um den Chiemsee und es gibt gleich mehrere Parkplätze, diese sind v.a. für kleinere Autos geeignet und Wohnmobil Günther darf nur am Anfang dieser Parkplatzreihe bleiben. Das ist uns egal, denn der Wanderweg ist nicht allzu lang und Maxi möchte gerne laufen. Schnell stehen wir im ersten Bootshafen, hier ist eine Anlegestelle der Chiemsee Schifffahrt und es gibt ganz ganz viele kleine Schiffchen, die noch im Winterschlaf sind. Die Sonne strahlt und im Hintergrund sind die schneebedeckten Berge zu sehen, es wird ein wunderschöner Tag.

Der Chiemsee, liebevoll auch „Bayerisches Meer“ genannt, schmiegt sich malerisch in die Voralpenlandschaft Bayerns. Mit seinen 79,9 km² Fläche ist er der größte See des Freistaates und nach dem Bodensee und der Müritz der drittgrößte See Deutschlands. Seine tiefblaue Wasserfläche, umrahmt von sanften Hügeln und majestätischen Bergen, verströmt eine unwiderstehliche Anziehungskraft.

Zwei bewohnte Inseln zieren den Chiemsee: die Fraueninsel und die Herreninsel. Die Fraueninsel, mit ihrem idyllischen Dorf und der im 8. Jahrhundert gegründeten Benediktinerinnenabtei Frauenwörth, versprüht einen besonderen Charme. Eingebettet in blühende Gärten und umgeben von uralten Bäumen, lädt die Insel zu besinnlichen Spaziergängen und einer tiefen Verbindung zur Natur ein.

Die Herreninsel hingegen steht ganz im Zeichen des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. Hier errichtete er das Neue Schloss Herrenchiemsee, ein prunkvolles Schloss im Stil von Versailles, das allerdings nie vollendet wurde. Besucher können durch die opulenten Räume wandeln und die verschwenderische Pracht der königlichen Welt bewundern.

Fast im Zickzack laufen wir vorbei an den vielen Spaziergängern, vorbei an endlos vielen Cafés und Strandbars, weiteren Parkplätzen, einem Hochseilgarten und erreichen schließlich das Strandbad Feldwies. Hier ist der letzte große Parkplatz und für alle die mit dem Auto kommen, würde ich hier beginnen.

Unsere kleine Wanderung entlang des Chiemsees beginnt nun so richtig. Es ist ein kleiner Feldweg, den wir hier erreichen und schnell spazieren wir durch wunderschöne Baumreihen von alten Eichen und Buchen. Es ist wirklich ein traumhaft schöner Wald und immer wieder blicken wir glitzernd, blicken wir auf den glitzernden Chiemsee, der hier überall zu sehen ist. Je weiter wir uns vom Parkplatz entfernen, desto weniger Menschen sind unterwegs und so können wir die wunderschönen Plätze sehr genießen. Zwar hat Maxi Leinenpflicht, aber wir erreichen schließlich einen ganz ruhigen und einsamen Strand, an dem Maxi doch einmal schnell ins Wasser hüpfen darf. Im Sommer ist das sicherlich nicht möglich, wenn alle Strände hier von irgendwelchen Badegästen belegt sind.

Wir finden endlos viele Bänkchen, wunderschöne Blicke auf dem Chiemsee bis hinüber zur Insel Herren-Chiemsee und zur Insel Frauen-Chiemsee. Dazwischen immer wieder ein toller Blick auf die wunderbaren schneebedeckten Berge. Es ist ein toller Spaziergang und der Wanderweg ist abwechslungsreich und recht schmal, sodass uns die Tour richtig viel Spaß macht. Immer wenn wir etwas Abwechslung brauchen, können wir einen kleinen Pfad zum nächsten Strand nehmen und ein wenig entlang der Kies- und Sandstrände spazieren. Dann geht es wieder zurück auf unserem Wanderweg vorbei an vielen Bänkchen und tollen Blicken. So erreichen wir den Aussichtsturm.

Der Chiemsee ist nicht nur der größte See Bayerns, sondern auch ein beeindruckender See, was die Vogelwelt anbelangt. Hier gibt es jede Menge Wasservögel, aber auch im Frühling viele Zugvögel, die in Richtung des Nordens kommen. Deswegen gibt es hier fast versteckt einen kleinen Aussichtsturm, den wir erreichen und von dem wir eine ganze Weile den wunderschönen Blick auf dem Chiemsee genießen.

Der Chiemsee und seine Umgebung bieten Lebensraum für eine vielfältige Vogelwelt. Über 300 verschiedene Vogelarten wurden hier bereits gesichtet, darunter etwa 125 Brutvogelarten.

Zu den häufigsten Brutvögeln am Chiemsee zählen:

• Blässhuhn, Stockente, Graureiher, Kormoran, Teichrohrsänger, Rohrdommel und Eisvogel

Der Chiemsee ist auch ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Im Frühjahr und Herbst machen hier Millionen von Vögeln auf ihrem Weg zwischen Nord- und Südeuropa Station. Zu den häufigsten Zugvögeln am Chiemsee zählen:

• Kiebitz, Trauerseeschwalbe, Sandregenpfeifer, Kranich, Singschwan

Rückweg über die Felder

Wir spazieren schon langsam wieder zurück. Es geht erst auf einem kleinen Sträßchen mitten durch die Wiesen, Weiden und Felder mit ständigem Blick auf die schneebedeckten Alpen. Wir erreichen den kleinen Ort Seetal und spazieren durch die ruhigen Häuserzeilen. Hier ist nicht allzu viel los und auch wenn der Wanderweg jetzt nicht mehr so schön ist, kann man hier doch ganz gut spazieren. Dann führt uns ein herrlicher kleiner Pfad wieder zurück zu unserem Parkplatz. Er führt mitten durch einen kleinen Sumpf vorbei an einigen Bänkchen und über einen Steg. Ein herrlicher Abschluss unserer kleinen und schönen Tour.

Wir haben fast acht Kilometer auf dieser Runde zurückgelegt, was man gar nicht meinen sollte, denn sie gingen wie im Flug vorbei. Natürlich waren die wunderschönen Blicke auf den glitzernden Chiemsee das Highlight, aber auch die grandiosen schneebedeckten Berge in die Ferne und der eine oder andere tolle Platz zum Pause machen. Auch der Rückweg mit dem kleinen Pfad hat uns Spaß gemacht, so dass wir sagen können, es war eine insgesamt richtig schöne Runde.

Eigentlich wollten Maxi und ich jetzt weiter nach Slowenien fahren, doch das Wetter ist dort so schlecht, dass wir diese Tour absagen. Stattdessen fahren wir nun in Richtung Norden und wollen als nächstes eine Rundwanderung um das Kloster Seeon machen.Dann geht es nach Wasserburg am Inn und wiederum weiter zum Toteiswanderweg nach Haag in Oberbayern. Auch hier kann man einen wunderschönen kleinen Urlaub verbringen. Dann geht es nach Regensburg