Ein Spaziergang durch Antwerpen
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Ein Spaziergang durch Antwerpens beeindruckende Altstadt
Wir besuchen Antwerpen und spazieren durch die beeindruckende Altstadt mit der Liebfrauenkathedrale, dem Grote Markt und vielen beeindruckenden Blicken.
Ein Spaziergang durch Antwerpens beeindruckende Altstadt
Wir sind unterwegs auf der Wohnmobiltour Flandern und haben schon so manche Sehenswürdigkeit besucht – Tongern, die älteste Stadt Belgiens, Den Nationalpark Hoge Kempen oder zuletzt die Kalmthouser Heide – Belgiens größtes Heidegebiet. Nach einigen Stationen in der Natur wollen wir Antwerpen anschauen, die uns als beeindruckend, schön und sehenswert beschrieben wurde.
Anfahrt nach Antwerpen
Antwerpen gehört zum großen Konglomerat zwischen Antwerpen und Belgien – gut 5 Mio Menschen leben hier, dementsprechend gibt es viel Verkehr und viele Menschen. Der City Camping Antwerpen liegt direkt an der Schelde und ist gut erreichbar, wenn man von Nord oder Süd kommt. Wichtig ist zu beachten, dass es eine Umweltzone in Antwerpen gibt und man sein Fahrzeug zwingend anmelden muss. Das ist kostenlos, muss aber für ausländische Fahrzeuge vor der Besuch stattfinden (nur belgische Fahrzeuge dürfen das auch hinterher). Prompt fiel die Website bei mir aus. So entschied ich mich, mit dem Zug in die Stadt zu fahren. Für 5 € ging es hin und zurück von Heide – dem Bahnhof bei der Kalmthouser Heide.
Willkommen am Bahnhof
Ich erreiche den Bahnhof von Antwerpen und bin gleich mal beeindruckt. Ich komme im dritten Untergeschoss an und fahre langsam nach oben. Beeindruckende Blicke, die noch größer werden, als ich das historische Gebäude oben drauf entdecke, es stammt von 1905 und gilt nach einer Umfrage als der viertschönste Bahnhof der Welt. 2005 wurde er umfangreich umgebaut um genug Platz für die großen Verkehrsmengen zu haben. Vor allem die Achse zwischen Amsterdam und Paris ist extrem befahren. Ich genieße die Blicke im Bahnhof, es gibt sehr viel zu sehen und tolle Motive aufzunehmen.
Spaziergang durch Antwerpen
Vom Bahnhof muss man einen guten Kilometer in die Altstadt überbrücken, die nahe der Schelde liegt. Es gibt Straßenbahnen, Elektroroller und Fahrräder am Bahnhof – oder man geht einfach zu Fuß, denn die Fußgängerzone führt genau bis in die Altstadt von Antwerpen. Viele Geschäfte gibt es links und recht und natürlich unglaublich viele Menschen. Ruhig wird es, wenn man eine Seitenstraße betritt. Aber auch auffällig dreckig – schön scheinen in Antwerpen nur die „besuchten“ Stellen zu sein.
Kleine Geschichte von Antwerpen
Vermutlich siedelten schon die Römer hier an der Schelde, lange Zeit blieb Antwerpen ein kleiner und unauffälliger Hafen. Bis der Hafen der bis dahin florierenden Handelsstadt Brügge verlandete. Antwerpen übernahm und wuchs schnell zu einer der größten und wichtigsten Städte Europas heran. Obwohl die Herrscher der Niederlande stetig wechselten, florierte Antwerpen, wurde zu einer Handelsmetropolen und hat noch heute einen der größten Häfen Europas. 60 % des internationalen Diamantenhandels laufen aktuell über Antwerpen. In den Weltkriegen wurde Antwerpen immer wieder zerstört, vor allem als die Alliierten langsam vorrückten wurde der Hafen und die Stadt Ziel deutscher Luftangriffe.
An der Liebfrauenkathedrale
Ich erreiche endlich die Altstadt, was sich mit der beeindruckenden Liebfrauenkathedrale ankündigt, die weit über allem in Antwerpens Altstadt sichtbar ist. Der Bau der Kirche wurde im 14 Jahrhundert begonnen und dauerte Jahrhunderte 1999 wurde der Turm der Kathedrale zum UNESCO Welterbe aufgenommen. Die Kathedrale ist beeindruckend, eine Besichtigung innen war aktuell nur nachmittags möglich. Doch die Schlange der Besucher war so lang, dass ich verzichtete. Übrigens begann die Kirche Punkt 12 Uhr mit dem Glockenspiel (das übrigens auch zum Welterbe gehört) von Weihnachtsliedern. Eine Stunde lang bimmelt sie ohne Unterlass.
Nelli und Patrasche
Vor der Kathedrale steht ein kleines Kunstwerk, das Nello und Patrasche zeigt, einen Jungen und seinen Hund. Die Geschichte geht auf die Autorin Marie-Louise De La Ramee zurück. Sie handelt von einem Waisenjungen, der vorzüglich malen konnte. Er war so arm, dass er die Rubens-Kunstwerke in der Liebfrauenkathedrale nicht anschauen durfte. Sogar seinen Hund musste er verkaufen. Schließlich schafften sie es gemeinsam, erfroren aber zusammen vor der Kathedrale in einer eisigen Nacht. Das Kunstwerk ist heute Ziel vieler asiatischen Besucher (dank der Anime-Serie: Ein Junge aus Flandern) und vieler Einheimischer.
Der Vlaaikensgang – Antwerpens ruhigste Gasse
Tatsächlich geht es auch ruhiger zu in Antwerpen – eigentlich immer, wenn man die Hauptstraßen verlässt. Der Vlaaikengang ist ein kleiner Durchlass und vielleicht Antwerpens kleinste Gasse. Er ist tagsüber geöffneten nur über einen Eingang, der sehr an privat erinnert, zugänglich. Doch der Durchgang ist ausdrücklich erlaubt. Innen ist ein kleines Restaurant und man findet einen lauschigen Gang, kleine Durchlässe und wunderschöne Blicke vor. Erinnert fast ein wenig an die Altstadt von Tallinn, wo ich viele dieser wunderbaren Gassen fand.
Der Grote Markt
Herzstück ist der Grote Markt, der große Platz vor dem Rathaus. Das allein ist schon beeindruckend und die Gildehäuser links und rechts davon sind es ebenso. Der Brabobrunnen davor beeindruckt ebenfalls. Ein wirklich standesgemäßer Platz für das beeindruckende Antwerpen, ja wenn … wenn nicht ein Weihnachtsmarkt aufgebaut wäre, das Rathaus in eine sanftlila Lichterkette gezwungen wurde und die ganze Zeit aus dicken Lautsprechern Weihnachtslieder schallen – während gleichzeitig die Liebfrauenkirche andere Weihnachtslieder bimmelt. Ich bin kein Fan von Weihnachtsmärkten, aber so eine furchtbare Installation habe ich noch nie gesehen. Ist aber bestimmt Geschmacksache.
Die Schelde und Hot Steen
Was so klingt wie ein Hot Dog ist in Wahrheit wahrscheinlich das älteste Gebäude der Stadt, die kleine Burg an der Schelde. Heute ist hier eine Tourist-Information untergebracht. Zuvor gibt es schöne Blicke über den Fluss zu erhaschen, es gibt ein Riesenrad und tolle Aussichtspunkte. Unbedingt sollte man sich umsehen, denn von der Aussichtsplattform hat man mit den schönsten Blich auf die Liebfrauenkathedrale.
Die Wijngaardstraat – Instagramm lässt grüßen
Wir spazieren wieder zurück in die Stadt und noch einmal am Groote Markt vorbei. Dann geht es in die schmale Wijngaardstraat, die eher eine Gasse ist. Hier kann man schöne Fotos machen, vor allem am Morgen, wenn es noch ruhig ist. Die Straße führt direkt auf St. Karl Borromäus zu, die eher als die „Rubenskirche“ bekannt ist, denn der Künstler war am Bau, der Ausstattung und dem Innenleben beteiligt. Gegenüber ist die Stadtbibliothek zu finden, ein deutlich ruhigerer Bau, der mit fast besser gefällt. Innen gibt es das Stadtarchiv zu bewundern, ein toller Raum. Leider nur mit Führung und Voranmeldung. Auch die Kirche ist geschlossen, Nachteil, wenn man im Winter kommt.
Zurück zum Bahnhof
Ich wandere auf einer Nebenstraße zurück, nur wenige Meter von der Fußgängerzone entfernt. Ich bin überrascht, wie ruhig und einsam es hier ist. Kaum ein Mensch ist unterwegs. Überall liegt Müll, Essensreste und anderes Zeug herum. Die Straßen sind aufgerissen hinterlassen worden und ich bin überrascht, dass Antwerpen ein so unterschiedliches Bild bietet. Auf der einen Seite Hochglanzgebäude, zahllose Restaurants und Fotospots und auf der anderen Seite das Bild einer schmutzigen Stadt. Mit diesen Gedanken erreiche ich wieder den Bahnhof, den ich noch einmal bewundere.
Weiterfahrt nach Brügge
Von Antwerpen aus beschließe ich schnell in Richtung Brügge zu fahren. Eigentlich liegt Gent noch auf der Strecke, doch so viel Stadt ist nicht mein Ding. An Brügge komme ich jedoch nicht vorbei. Danach geht es an die Nordsee, eine tolle Wanderung durch das Naturschutzgebiet Zwist wartet auf uns, bevor es entlang der Küste nach Süden geht. Weiterhin viel geboten auf unserer Wohnmobiltour Flandern.
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