Das wunderschöne Kloster Olimje

Wir sind unterwegs auf der Wohnmobiltour durch Slowenien und haben den Osten erreicht. Wir haben die Städte Ptuj, Celje und Maribor besucht, fuhren über die Weinstraße bei Jeruzalem, fanden alte verfallene Herrenhäuser und beeindruckende Rundkirchen. Jetzt machen wir eine fantastische Wanderung bei Zusum mit verfallener Burg und Aussichtstum und erreichen dann das Kloster Olimje.

Das Kloster Olimje liegt neben der gleichnamigen kleinen Ortschaft und wurde das erste Mal erwähnt im Jahre 1208. Eine alte Burg wurde den Mönchen des Minoritenordens zur Verfügung gestellt, die aus der Burg ein beeindruckendes Kloster formten. Eine große Kirche und ein großes Kloster entstand, aber ihr Steckenpferd war die Medizin und vor allem die Herstellung von Arzneimitteln aus Heilkräutern. Im Jahre 1782 wurde das Kloster geschlossen und die Mönche mussten sich ein anderes Zuhause suchen. Ende des letzten Jahrhunderts, im Jahre 1990, kamen die Mönche zurück, bauten das Kloster und auch den Klostergarten wieder auf, so wie er heute zu besichtigen ist.

Wir erreichen das kleine Dorf über eine noch kleinere Landstraße und finden aus spät das Kloster. Link zum Kloster in Google Maps. Es liegt am Ende der kleinen Ortschaft Olimje. Dort gibt es nur wenige Parkplätze, zum Glück konnte ich heute noch einen erhaschen. Wer an gut besuchten Sommerwochenenden das Kloster besuchen will, der sollte entweder früh morgens da sein oder den Parkplatz etwas vor dem Ort nehmen und dann gemütlich zum Kloster spazieren. Allgemein kann man sich merken, es gibt viele wunderschöne Wege rund um das Kloster, die man gut besuchen kann.

Steht man direkt vor dem Kloster Olimje, sieht man, dass früher einmal eine Burg war. Die mächtigen Burgmauern mit zwei Türmen sind noch gut zu erkennen. Auch ein kleiner Burggraben führt darüber mit einer eigenen Brücke. Daneben steht die große Klosterkirche, die ich als allererstes besuche. Heute an einem Wochenende ist alles geöffnet, das kann im Winter anders sein, dann kann man aber an der Türe klingeln und erhält Einlass – kostenlos. Ich trete in die alte Kirche ein und bleibe erst einmal beeindruckt stehen. Eine Barockkirche vom Feinsten! An jeder Ecke glänzt das Gold. Die beeindruckenden Figuren, die an allen Seiten herabstrahlen, glänzen vor lauter Gold. Der Altarraum ist geschmückt über und über mit verschiedenen Verzierungen. An jeder Seite gibt es weitere beeindruckende Gestalten zu erkennen und Verzierungen aus Gold. Auch die Kanzel leuchtet nur so vor Verzierungen. Obwohl ich Barockkirchen eigentlich nicht so schätze, diese hier beeindruckt mich doch. Sie ist über und über verziert, sie ist beeindruckend reich geschmückt, aber sie ist auch wirklich auf ihre Art wunderschön.

Ich nehme den kleinen Ausgang in Richtung Klostergang und befinde mich im ehemaligen Kreuzgang, der auch heute wieder ein Kreuzgang ist. Direkt daneben gibt es eine Tür, die zur alten Apotheke in Olimye führt. Ein wunderschönes kleines Räumchen, in dem früher die Apotheke untergebracht war, mit vielen Arzneimitteln, die aus dem Kräuterkarten gewonnen wurden. Zu den Regeln des Klosters gehörte es, dass Kranke aufgenommen werden mussten, ihnen ein Zimmer zur Verfügung gestellt wurde und sie so lange behandelt werden sollten, bis sie gesund waren. Der kleine Raum der alten Apotheke in Olimye ist über und über geschmückt mit beeindruckenden Fresken. Es erinnert mich sehr an die kleine Kirche Rundale, die ich neulich ganz im Osten von Sloweniens besucht habe.Doch diese Fresken hier sind deutlich jünger, viel besser erhalten und schön restauriert. Sie zeigen verschiedene Gestalten der Medizin, viele Mönche, aber auch Szenen aus der Bibel, sowie ganz an der Decke den Gottvater selbst. Es gibt Adam und Eva zu sehen, viele Heilkräuter und andere Dinge. Die Geschichte Noah und die Weinrebe, auch diese wurde als Heilkraut benutzt. Die alte Apotheke ist ein wunderschöner Raum, der ganz toll gestaltet ist und heute noch mit einigen alten Reliquien aus der Zeit der alten Apotheke gefüllt ist. Trotzdem bekommt er kaum Beachtung und die Menschen springen nur herein und wieder heraus. Man muss schon wissen, was man hier sieht und wie beeindruckend das eigentlich ist, wie schön dieser Raum gestaltet ist.

Das eigentliche Highlight des Minoritenklosters zu Olimje ist der Kräutergarten, der sich vor dem Kloster befindet. Hier werden immer noch eine Vielzahl an Kräutern und Gewürzen angebaut, die man auch an einem kleinen Lädchen im Kloster selbst kaufen kann. Ein Spaziergang durch den Kräutergarten zeigt vieles. Es riecht fantastisch nach frischen Kräutern und man kann vieles darüber lernen, denn jedes Kraut ist gut beschriftet. Allerdings nur auf Latein und Slowenisch, für Deutsch oder Englisch hat es dann nicht gereicht. Neben den Kräutern gibt es auch viele Blütenpflanzen und es blüht und leuchtet an jeder Ecke jetzt Anfang Juni. Es gibt hier auch wunderschöne Motive, wie man das Kloster fotografieren kann, zusammen mit Rosen oder anderen Dingen.

Wem das Kloster zu golden und die Kräuter zu aromatisch sind, der kann ein bisschen spazieren und findet dort eine kleine Schokoladenproduktion. Im Gebäude neben dem Kloster befindet sich ein Laden, in dem selbst produzierte Pralinen, Schokotafeln und andere Dinge zu recht anständigen Preisen verkauft werden. Wer dort hindurch spaziert, der riecht an jeder Ecke die Kakaobohne, die frische Schokolade und andere Dinge, die es hier zu kaufen gibt. Witzigerweise ist hier mehr los als im Kloster selbst und es drängeln sich viele an der Verkaufstheke.

Wir haben genug gesehen vom Kloster Olimje. Es ist ein wunderschönes Kloster, ein fantastisch schönes Gebäude und eine tolle Umgebung, die auch zu wunderschönen langen Wanderungen einladen würde. Wir haben allerdings noch ein bisschen Weg vor uns und fahren schnell wieder weiter. Als nächstes wollen wir auf der Wohnmobiltour Slowenien die Weinberge von Kranje besuchen. Dann fahren wir in Richtung Nove Mesto. Danach geht es auch schon langsam Richtung Ljubljana. Zuvor allerdings wollen wir noch einige Höhlen und die Höhlenburg selbst besuchen.