
Ab an den Strand
Auf der Zwin Route durch die Dünen und Polder Flanderns
Wir sind auf unserer
Wohnmobiltour Flandern am Meer angekommen, zuvor hatten wir
Brügge und das sehenswerte
Dörfchen Lissewege angeschaut, wir besuchten
Antwerpen und wanderten durch Belgiens größte
Heide Kalmthouse. Jetzt hören wir die Wellen rauschen und starten auf eine neue Wanderung.

Das Zwin
Das Zwin
Einst floss hier ein Fluss in die Nordsee über den die Schiffe bis nach
Brügge segeln konnten. Dann verlandete das Gebiet zusehends, bis es komplett verlandet war. Heute ist es ein grandioses und einmaliges Naturschutzgebiet mit vielen Seen, einzigartigen Pflanzen und vielen Wanderwegen.

Kleine Stege durch die Natur
Start in Knokke
Eigentlich wollte ich beim Naturschutzzentrum starten, doch die Schranken des großen Parkplatzes öffneten sich nicht. Unterwegs ist komplettes Parkverbot, also stehe ich auf den vielen Parkplätzen am Stadtrand, die mich 6 € für einen halben Tag kosten. Dafür bin ich nach wenigen Schritten auf einem herrlichen Wanderweg. Über Bohlenwege geht es zwischen kleinen Seen hindurch an saftigen Wiesen vorbei und in den Kiefernwald.

Viele Infotafeln im Zwin
Der Wanderweg Zwin Route
Zahllose Wanderwege und Radwege führen durch das Zwin Naturschutzgebiet, wobei die meisten eher kleine Runden sind. So habe ich mich sehr gefreut, als ich wenigstens eine Tour gefunden habe, die mit ihren 12,5 km das Prädikat Wanderung verdient hat. Sie führt einmal durch das ganze Naturschutzgebiet und in einige Ecken drumrum. Nur der streng geschützte Teil wird ausgelassen.

Autobahn
Auf der Autobahn durchs Zwin
Ich muss meinen wunderschönen Bohlenweg verlassen und lande auf der kleinen Autobahn, die ins Zwin hinein führt. Auf der einen Seite ein breiter weg für Radfahrer, auf der anderen Seite ein breiter Weg für Spaziergänger. Schönes Wandern sieht anders aus. Dafür wird die Landschaft immer hübscher und sogar die Sonne kommt heraus. Drei Pferde sehen auf der riesigen Weide und kümmern sich um Landschaftspflege. Als sie uns sehen kommen sie schüchtern vorbei und lassen sich ein wenig streicheln.

Ab an den Strand
Für Hunde verboten
Ich stehe am Zaun, mein Wanderweg sollte über eine große Weide führen, aber Hunde sind hier verboten. Pferde und Rinder, manchmal auch Schafe weiden hier, ich kann verstehen, dass man keine Hunde erlaubt. Nur in keiner Beschreibung steht das geschrieben, das regt mich dann doch auf. Aber alles motzen hilft nicht, ich folge weiter der Autobahn. So geht es über die breiten Wege durch die Landschaft, bis ich in die richtige Richtung abbiegen darf. Immer lauter höre ich es rauschen und plötzlich sehe ich das Meer…

Noch mehr Sandstrand
Der Strandabschnitt
Die Autobahn führt ein wenig oberhalb des Meeres erst in die einer Richtung und dann geht es auf die nächste Autobahn und es geht wieder zurück. Als ich jedoch einen Zugang zum Meer entdecke, nutze ich diesen und spaziere durch den Sand auf die letzte Düne zu. Dann eröffnet sich mir ein herrlicher Blick auf den endlosen Sandstrand. Ein paar Menschen vor allem mit Hunden sind unterwegs, sonst ist es hier herrliche ruhig. Die Sonne scheint und das Meer leuchtet tiefblau. Ein paar dicke Containerschiffe dümpeln vorrüber.

Blick auf den See
Maxi im Glück
Wir spazieren am Strand entlang. Da alle Hunde frei laufen, lasse ich Maxi auch von der Leine. Und da gehts ab – wie hat er den Strand vermisst. In wilden Kreisen rennt er um mich herum, dann ins Wasser, wieder raus und wieder rein. Aber auch ich kann mir ein glückliches Lächeln nicht verkneifen, es ist einfach zu schön. Entspannt wandern wir, bis wir wieder einen Aufgang zurück zum Weg finden.

Vogelparadies
Der Blick auf das Zwin
Bisher waren wir in den Zwinpoldern unterwegs, jetzt blicken wir auf das Zwin – weite Feuchtwiesen mit herrlichen Seen zwischendurch. Die Sonne lächelt durch den Sturmhimmel und hüllt alles in ein goldenes Licht. Gegenüber steht das
Naturschutzzentrum, in dem man Ausstellungen besuchen kann und einen gesonderten Spazierweg machen kann. Wir reißen uns los und wandern wieder auf einer breiten Autobahn. Die wird sogar noch größer, als ein Reitweg dazu kommt. Dreispurig Wandern…. hab ich auch noch nie gesehen.

Dünenlandschaft
Über die Feuchtwiesen zurück ins Dorf
Ich freue mich, als ich den breiten Wanderweg verlassen kann und auf kleineren Wegen weiter laufen kann. Entlang eines Deiches geht es auf einem Pfad weiter. Dann geht es über Feldwege weiter um das Dorf, vorbei an kleinen Bauernhöfen und wunderschönen Seen. Als ich zwei Störche sehe, bin ich restlos begeistert – die haben wohl die Fahrt gen Süden verpasst.

Die Mühle
An Mühle und Kastell vorbei zum Start
Wir sind wieder im Dorf, mal geht es auf Pfaden und mal auf Straßen langsam wieder zurück. Wir kommen an einer alten Windmühle vorbei, die leider ihre Flügel verloren hat. Ein paar Minuten später stehen wir vor einem kleinen Schloss. Leider umgeben von dicken Mauern, so dass ich nur darüber blicken kann. Ein großes Kunstwerk mit dem Namen „Dragon“ steht daneben. Dann endet die Zwin Route auch schon.

Störche im Dezember
Fazit der Zwin Route
Ich bin gespalten – die Natur ist ein Traum, so schöne Landschaften habe ich lange nicht gesehen – die Polder, die Seen, die Wiesen, der Strand – alles einfach nur herrlich und sehenswert. Aber dagegen sind die Wanderwege ein Graus – furchtbare Autobahnen, keine gute Wegmarkierung, matschige und miese Wege. Flandern ist einfach kein schönes Wanderland, auch
wenn sie etwas anderes behaupten. Trotzdem war die Tour ein tolles Erlebnis und das Zwin muss man einfach einmal gesehen haben.
Weiterfahrt am Meer entlang
Meine
Wohnmobiltour Flandern führt mich jetzt immer am Meer entlang nach Süden. gut 50 km lang geht es vorbei an großen Häfen, vielen Ortschaften und Sandstränden. Dann fahren wir ins Landesinnere, wo wir uns auf die Spuren der Weltkriege in den
Flandern Fields. machen, die hier sehr getobt haben. Der Abschluss unserer Wohnmobiltour findet in einer Gourmetwanderung auf den Spuren des Leuveler Eintopfs.