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Karosta – Kriegshafen, Bunker und ein Freedom Trail

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Karosta – Kriegshafen, Bunker und ein Freedom Trail

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Karosta - Kriegshafen, Bunker-Ruinen und ein Freedom Trail

Karosta – Kriegshafen, Bunker-Ruinen und ein Freedom Trail

Karosta – Kriegshafen, Bunker und ein Freedom Trail

Der Freedom Trail führt auf 9 km durch die beeindruckenden Ruinen des Kriegshafens „Karosta“ nördlich von Liepaja und erzählt vom lettischen Kampf um Freiheit.

Das kleine Fort im Meer

Das kleine Fort im Meer

Karosta – Kriegshafen, Bunker-Ruinen und Freedom Trail

Ich sitze gerade ziemlich still in Günther, dem Wohnmobil. Ich versuche meinen gestrigen Besuch in Karosta und der kleinen Wanderung auf dem Freedom-Trail niederzuschreiben aber mir fehlen ein wenig die Worte. Ich bin noch zu – beeindruckt. Was waren das für unglaubliche, fantastische, bedrückende und nachdenkliche Stunden, die ich im nördlichsten Stadtteil von Liepaja in Lettland verbracht habe. Mit Abstand eine der eindrücklichsten Besuche auf meiner ganzen Tipp kleinWohnmobiltour durchs Baltikum. Ich erreiche Karosta nach einem gemütlichen Besuch im  Park von Kazdanga mit vielen schönen Wanderungen und einem Stadtspaziergang durch Tipp klein Kuldiga mit dem Wasserfall.
Regenbogen über dem Redan

Regenbogen über dem Redan

Der Freedom-Trail Karosta

Nach einer längeren Autofahrt erreiche ich Karosta und fahre eine ganze Weile an Bauwerken und Ruinen der ehemaligen Festungsstadt vorbei. Vor dem Tipp kleinRedan„, einer kleinen Festungsbastion in V-Form, beginnt der Freedom-Trail. Es gibt zwei unterschiedliche Varianten, einmal mit 4 km und eine mit 9 km. Beide führen teils auf herrlichen Waldwegen, direkt am Strand aber auch an befahrenen Straßen entlang. Wer die Festungsanlage Redan besuchen will (Im Sommer ist das Tipp kleinMuseum geöffnet, im Winter ist nur ein Spaziergang oberhalb möglich), startet auf die große Tour.
Unterwegs finde ich fünf Tipp kleinausführliche Infotafeln. Auf Englisch und auf Lettisch ist der Freiheitskampf der Letten beschrieben, der hier rund um Karosta tobte. Eng verwoben ist dieser mit den Bauwerken der Festungsanlage.
Der Strand von Karosta

Der Strand von Karosta

Der Kriegshafen „Karosta“

Kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts beschloss Zar Alexander II einen umfassenden Schutzwall für seine Ostseeflotte bauen zu lassen. Schon länger gab es bei Liepaja einen künstlichen Kanal, der als Hafen ausgebaut war. Ein Kriegshafen, was auf lettisch „Kara Osta“ heißt – Karosta.
Die umfangreichen Bauarbeiten begannen zielstrebig und innerhalb einiger Jahre entstand ein unglaubliches Bollwerk. Die gesamte Küste war mit Bunkeranlagen, Artillerie, Türmen und unterirdischen Gängen zubetoniert worden. Aber auch an Land zog sich ein Band an Bungeranlagen, großen Festungen wie das Redan, Wassergräben, Schützengräben und anderen Bauwerken einmal um die Stadt. Innerhalb entstanden Wohnblocks, Verwaltungsgebäude und eine eigene Versorgung. Karosta war eine eigene Stadt. Und eine Festung.
Blick über den Strand

Blick über den Strand

Das Ende von Karosta

Keine 10 Jahre später erkannten die Verantwortlichen, dass die Festung völlig unsinnig und eine Fehlplanung ist. Da die russische Regierung Angst hatte, die Anlage könnte während des ersten Weltkriegs in die Hände der Deutschen fallen, wurde sie abgebaut und die Anlagen gesprengt. Naja, man versuchte es, denn die Bunker waren deutlich widerstandsfähiger als gedacht. Und ließen sich nur zum Teil sprengen. So stehen sie bis heute. Teils zerstört, aber auch teils noch in gutem Zustand. Vielfach begehbar und vielfach ein mahnendes Zeugnis.
Der Freedom-Trail

Der Freedom-Trail

Unterwegs auf dem Freedom-Trail

Ist starte meine Tour bei Redan und spaziere über die Anlage. Sie ist in V-Form gebaut und von Wassergräben umgeben. Mehrere kleine Forts an allen Ecken und Enden sind zur Verteidigung gebaut und unterirdisch gibt es eine Menge Gänge. Leider ist das Museum nur im Sommer geöffnet. Was mir unglaublich gut gefällt – heute ist die Anlage ein Ort der Entspannung. Zahlreiche Bänke, Grillstellen und kleine Spielplätze sind hier zu finden.
Der Weg führt mich entlang der kleinen Straße. Leider! Denn auch wenn nicht viel Verkehr vorbeikommt, ist es unangenehm, denn die Letten fahren zumeist schnell und die Straße ist klein und steinig. So bin ich froh als der gut ausgeschilderte Wanderweg sich an den Kanal begibt und zur nächsten Infotafel führt.
Durch die Anlagen

Durch die Anlagen

Der Freiheitskampf der Letten

Lettland war von jeher ein Spielball der Mächte um sie herum. Den Luxus des nahen Litauens auf viele Jahre der Unabhängigkeit hatte man hier nicht. Die Ordensritter rotteten einen Großteil der alten Balten aus und führten anschließend einen ausdauernden Kampf gegen litauen-Polen im Süden, Russland, Schweden und Dänemark. So hatte Lettland wechselnde Herrscher. Als nach dem ersten Weltkrieg die Deutschen abzogen sahen Teile des lettischen Volkes die Chance gekommen, endlich einen eigenen lettischen Staat auszurufen. Mehrere Armeen bildeten sich, die einen Unterstützt von Russland, die anderen von Deutschland oder der Entente. Schließlich wurden die russischen Armeen vertrieben und Lettland rief die Unabhängigkeit aus. Für ein paar Jahre.
Die zweite Infotafel, die ich treffe, beschreibt diesen Kampf. 99 Soldaten hatten sich in den Katakomben der Ruinenfestung verschanzt und verteidigten sie bei eisiger Kälte gegen die anrückende Armeee.
Das zerbrochene Herz

Das zerbrochene Herz

Die Nordbatterie – ein beeindruckender Lost Place

Ich überquere die Straße und bin auf der kleinen Zufahrtsstraße zum Strandparkplatz. Hier ist kaum Verkehr und der Hund freut sich über seine Freiheit – Freedom Trail eben! Das kleine Sträßchen führt entlang der großen Festungsanlagen in Richtung Strand. Die Tore stehen offen und man kann durch die Gänge laufen. Innen ist wenig zu finden, beeindruckend ist es trotzdem.
So erreiche ich den Strand und bin beeindruckt. Denn der ganze Strand steht voller Bunkerruinen. Eine unglaublich Anlage. Viele Hundert Meter lang und dick. Natürlich sind sie gesprengt, aber auch 100 Jahre später sind die Anlagen gut in Schuss. Allerdings nicht so gut, wie man denkt, denn anhand zerrissenen Graffitys erkennt man schnell, die Anlage zerfällt. So ist das Klettern und Erforschen der unterirdischen Gänge verboten – das Besichtigen oberhalb jedoch nicht.
Ein Bunker folgt auf den nächsten. Dann wieder eine Artilleriestellung und andere Einrichtungen. Ich staune und staune. Alles umtost vom heute stürmischen Meer. Und da sich die Sonne mit dunklen Hagelwolken abwechselt, eine gespenstische Stimmung.

Der Waldweg

Ich habe mich sattgesehen und spaziere weiter. Es geht am Strand entlang gen Süden – auf Karosta zu. Die Anlagen werden weniger und der Wald schöner. Daneben gibt es herrlichen Sandstrand und wunderschöne Blicke aufs Meer. Der Freedom-Trail bietet herrliche Abwechslung.
Als ich zwei Wachtürme erreiche, verlasse ich den Strand. Der eine Wachturm stammt von der Originalfestung. Der zweite wurde einige Jahrzehnte später gebaut, einfach neben dem alten. Denn die Russen hatten Karosta wieder ausgebaut und zu einer eigenen Stadt entwickelt. Eine geheime und verbotene Stadt nur fürs Militär. Im Hafen waren jetzt U-Boote stationiert , die von hier die Ostsee und Mitteleuropa mit Atomraketen überziehen konnten. Direktes Ziel laut Gerüchten war „Flensburg“.
Die beeindruckenden Anlagen am Strand

Die beeindruckenden Anlagen am Strand

Versorgungsanlagen und einsame Wege

Was für ein Weg voller Gegensätze. Menschliche Bauwerke, die für Tod und Zerstörung sorgen sollen, daneben die herrliche Natur. Menschlicher Freiheitskampf und ich darf sorgenfrei Urlaub machen. Ich bin ganz schön beeindruckt und glücklich, dass der Weg nun etwas entspannter wird. Es geht auf kleinen Forststräßchen durch den Wald und hier treffe ich keinen Menschen. Einige Häuser stehen in der Nähe und zerfallen. Sie gehörten wohl zu den Versorgungseinrichtungen der Festungsanlagen. Immer wieder sehe ich Hügel und weiß nicht – natürliche Düne oder Bunker. Mal das eine und mal das andere.
Als mein Weg die Straße überquert wird es noch ruhiger. Schnurgerade geht es durch den Wald. Nach einer ganzen Weile erreiche ich wieder die Straße nach Redan.
Kunst trifft Ruinen

Kunst trifft Ruinen

Wie ging die Geschichte weiter?

Tja, die Letten riefen ihre Unabhängigkeit aus, doch mit dem zweiten Weltkrieg war diese wieder vorbei. Erst besetzte die Sowjetunion das Land, dann wurde es von den Deutschen erobert und dann wieder von der roten Armee. Jeweils folgten Deportation und Tot. Zahllose Juden, die Jahrhunderte im Baltikum gelebt haben, vielen dem Holocaust zum Opfer. Heute wird an vielen Gedenkstätten darauf hingewiesen, dass Einheimische und Deutsche gemeinsam diese Gräuel verübten. Die beeindruckendste fand ich in Tipp kleinBirzai.
Karosta war bis zum Ende der Sowjetunion eine verbotene Stadt. Als die rote Armee abzog, stand plötzlich eine Stadt mit zehntausenden Wohnungen leer. Liepaja wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen und so entwickelte sich ein Problemviertel voller Gewalt, Drogen und Verbrechen. Erst langsam bekam die Stadt das in den Griff. Als ich durch die Stadt fahre, ist mir diese Entwicklung klar. Dicht gedrängte Wohnblöcke, kaum Grün, wenig Möglichkeiten. Ich wünsche dem Stadtteil alles Gute!
Das kleine Fort im Meer

Das kleine Fort im Meer

Artillery battery No.3

Nach Abschluss der Wanderung fahre ich noch an den Strand zur Artillery battery No.3. Das sind die bekanntesten Ruinen der Festung, denn das Meer hat sich hier die meisten Gebäude wieder zurückgeholt und sie liegen inzwischen im Wasser. Die Sonne scheint plötzlich und ich lasse die Kamera arbeiten. Noch ein beeindruckender Ort.

Weiterfahrt

Übernachten möchte ich hier nicht, so fahre ich weiter nach Süden. Ich finde einen gemütlichen und ruhigen Parkplatz im Bernatu Naturschutzgebiet und wandere auf den  Pusenu „Berg“. Anschließend führt mich meine Tipp klein  Wohnmobiltour durchs Baltikum zumPape Nationalpark mit Wisenten und Koniks, bevor ich wieder nach Litauen fahre.
Für mich bleibt der Freedom-Trail eine ganz wichtige Erfahrung und ein Weg, den man als Lettland-Besucher einfach gelaufen sein muss. Auch wenn ich die Geschichte des Landes schon kannte, eindrücklicher als hier bekommt man sie nirgendwo! Ein Muss!
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Ein paar Tipps für Reiseführer

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Galerie

Zum Starten einer Diashow einfach auf ein Bild klicken, zurücklehnen und genießen!

Übernachten

Auf dem Parkplatz vor dem Redan kann man gut auch eine Nacht verbingen, deutlich ruhiger ist es allerdings am Holocoust-Denkmal bei

Tipp 50N 56.599410°E 21.022425°

Top Geocache

Diego Geocaching

Auf dem Freedom-Trail gibt es manchen Geocache einzusammeln.

Tipp 50 Geocaching-Karte

 

Interaktive Karte des Baltikums

 

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