Wir sind unterwegs auf der Wohnmobil-Tour durch das Altmühltal. Nachdem wir unsere Tour an der Altmühlquelle begonnen haben und einige Tage an der jungen Altmühl unterwegs waren, sind wir nun in das engere Tal der Altmühl vorgestoßen. Wir besuchten die steinerne Rinne bei Wolfsbronn und den Gelben Berg, bevor es dann in das hübsche Städtchen Pappenheim ging, wo wir auf einem hübschen Wohnmobil-Stellplatz übernachteten und das tolle Städtchen mit der beeindruckenden Burg bewunderten. Heute Morgen sollte es dann auf eine kleine Wanderung zu den 12 Aposteln gehen.

Der Wanderweg Sonthofen Nr. 3 trägt den Beinamen „Teufel trifft Apostel“, denn er führt auf einer Strecke von knapp über 6 km nicht nur zu den 12 Aposteln, einer der bekanntesten Felsformationen des Altmühltals, sondern auch auf der anderen Altmühlseite wieder zurück zu der Teufelskanzel, einem kleinen, aber aussichtsreichen Felsen mit Blick auf die 12 Aposteln. Der Wanderweg geht vornehmlich über Pfade und größere Wege, es sind aber auch ein großer Abschnitt durch die Stadt zu nehmen und einige Straßen zu überqueren.

Da ich ein wenig Angst habe, dass die 12 Apostel am heutigen Ostersamstag sehr gut besucht sind, beginne ich meine Tour am Wanderparkplatz Römerstraße, der am Ortsausgang von Solnhofen liegt. Von hier aus führt der Pfad ziemlich direkt zu den 12 Aposteln. Als ich auf den Parkplatz ankomme, merke ich hier, dass eine ganze Gruppe von Wohnmobilen auf dem Parkplatz übernachtet hat und hier wohl eine kleine private Feier durchgeführt haben Ansonsten ist kein Wanderer zu sehen. Maxi und ich laufen schnell los und sind nach wenigen Metern bereits auf einem wunderschönen Pfad immer am Hang oberhalb der Altmühl unterwegs. Der Weg führt vornehmlich durch ein Naturschutzgebiet, weswegen Maxi heute leider an der Leine laufen muss. Der Pfad ist einfach nur herrlich, es geht ein kleines Stückchen bergauf und wieder bergab, aber meistens ziemlich eben immer oberhalb der Altmühl mit herrlichem Blick. Unterhalb verläuft die Straße, weshalb man hier ein wenig mit Straßenlärm zu tun hat.

Von weitem sichtbar und auch relativ bekannt ist die Felsformation der 12 Apostel. Es sind wohl 12 Felsen, die sich aneinander schmiegen und oberhalb der Altmühl liegen. Man kann sie auf dem Wanderweg wunderbar erreichen, viele sind begehbar, dass man einen herrlichen Blick über das Altmühltal hat. Es stehen auf der Strecke sehr viele Bänkchen, sodass man auch immer wieder eine Pause machen kann. Ich spaziere gemütlich von einem Apostel zum nächsten, genieße die wunderschöne Aussicht in das Altmühltal und die fantastische Landschaft hier oben. Zwar ist das Wetter nicht allzu gut, aber das macht nichts, denn der Blick ist trotzdem in Ordnung und ein wenig Regen schadet meiner Frisur auch nicht. Schneller als gedacht erreiche ich die 12. Apostel und damit das Ende der Felsengruppe und es geht wieder bergab.

Wir spazieren durch das kleine Dörfchen auf einer nicht befahrenen Straße bis hinab zur Großen Straße im Altmühltal. Hier ist ein kleines Café mit dem passenden Namen 13. Apostel. Mittwoch bis Sonntag kann man hier am Nachmittag und am Abend kleine Gerichte zu sich nehmen oder eine Kaffeepause machen. Heute hat es leider noch geschlossen und so spazieren Maxi und ich weiter über die Brücke über die Altmühl und dann ein paar Meter auf dem Altmühlradweg, bevor es unter der Eisenbahn hindurch in Richtung Hang auf der gegenüberliegenden Seite geht. Hier ist der Wanderweg Solnhofen Nr. 3 nicht immer allzu gut ausgeschildert. Eine Wegekarte, eine Landkarte ist hier wirklich sinnvoll. Auf einem kleinen Pfad geht es nun weiter und hier hat man den schönsten Blick auf die 12 Apostel. Man kann hier einmal über die Eisenbahn hinweg blicken und sieht alle 12 Apostel schön nebeneinander. Wenn man ein Foto macht, dann sollte man es hier machen, denn später von der Teufelskanzel ist man schon wieder relativ weit entfernt.

Wir spazieren weiter auf unserem schönen Pfad, der plötzlich bergauf führt. Die Teufelskanzel ist bereits auf einer Erhebung gut sichtbar und wir gehen schnurstracks darauf zu und entdecken links davon eine kleine Wanderhütte. Hier kann man auch sehr gut eine Pause machen. Es fallen uns plötzlich unendlich viele Küchenschellen auf. Diese leuchtend violetten Blumen sind zwar noch nicht alle geöffnet, doch die Wiesen vor der Teufelskanzel sind davon übersät. Ein fantastisches Erlebnis, denn diese Blumen sieht man sonst nicht sehr häufig. Natürlich hat man dieses Erlebnis auch nur im Frühjahr, wenn die Küchenschelle blüht. Als wir oben angekommen sind, habe ich einen herrlichen Blick ins Tal. Die 12 Apostel sieht man von hier nicht mehr so gut, denn sie sind schon relativ weit entfernt. Auf der anderen Seite geht es nun recht steil und rutschig wieder hinab, in Richtung Bahn und dann auch in Richtung des Ortes.

Bisher war die Wanderung, Teufel trifft Apostel, ein grandioses Erlebnis und eine wunderschöne Tour. Das sollte sich jetzt aber leider ändern, denn von nun an führt der Weg nur noch durch die Stadt Solnhofen und die scheint nicht sonderlich sehenswert zu sein. Man kann noch ein ganzes Stück oberhalb der Eisenbahn auf einem Pfad entlanglaufen, aber spätestens in Richtung Bahnhof muss man dann durch die Stadt. Und hier rund um den Bahnhof ist es nicht sonderlich schön, man spaziert zwischen einem Getränkeladen und einem Kruschtladen am Bahnhof vorbei, es gibt alle möglichen anderen Läden und viele Gebäude, wie es eben in einer Stadt üblich ist. An der Großen Straße überqueren wir die Altmühl und auf der gegenüberliegenden Seite müssen wir wieder zum Parkplatz zurückkehren, was wiederum einige Meter, naja, eher Kilometer durch die Stadt bedeutet. Hier herrscht ordentlich Verkehr, auf vielen Straßen gibt es noch nicht einmal einen Gehsteig und die Menschen hier scheinen es alle extrem eilig zu haben. So ist es wirklich keine entspannte Tour, bis wir wieder zurück am Parkplatz ankommen.

Der Wanderweg Teufel trifft Apostel führt zu den fantastischen Felsformationen der Zwölf Apostel und auf dem Rückweg zu der Teufelskanzel im Frühjahr spektakulär von Küchenschellen gesäumt. Es geht hauptsächlich über Pfade und wunderschöne kleine Wege mit fantastischen Blicken ins Altmühltal. Die Tour ist ein absoluter Tipp. Nur die Rückkehr durch die Stadt hat mir überhaupt nicht gefallen und war eher sehr traurig und trist. Schade, hier sollte sich die Stadt etwas Schöneres überlegen. Eine Wanderkarte ist sehr sinnvoll, denn die Wandermarkierung ist nicht durchgängig gut. Trotzdem ein absoluter Tipp für alle, die gerne einmal die Zwölf Apostel besuchen.

Wir nehmen die Straße durch das Altmühltal, die uns nun weiter in Richtung Eichstätt führt. Davor biegen wir in Dollstein noch einmal in das  Urdonautal ab, das auch ein sehenswertes schönes Tal ist. Unterwegs sehen wir viele Felsen und beeindruckende Formationen sowie das wunderschöne Tal und kleine Dörfchen. In Eichstätt machen wir einen Abstecher zum Römererlebnispfad Burgsalach, den wir am nächsten Tag wandern wollen. Dann geht es zurück in die beeindruckende Stadt Eichstätt mit dem Kloster und weiter in Richtung Süden entlang der Altmühl. Es gibt noch viel zu sehen auf der Wohnmobil-Tour Altmühltal.